Warten auf eine Entschuldigung

Initiativen aus Namibia kritisieren die Haltung der Bundesregierung zum Völkermord an den Ovaherero und Nama

Für Ida Hoffmann wird es ein emotionaler Moment sein, wenn am Mittwoch im Französischen Dom zu Berlin einer Delegation aus Namibia die sterblichen Überreste von Ovaherero und Nama überreicht werden. Es sind Schädel, Gebeine sowie eine Kopfhaut von Getöteten aus der deutschen Kolonialzeit. Die Parlamentsabgeordnete und Vorsitzende der Opfervereinigung »Nama Genocide Technical Committee« in Namibia wies darauf hin, dass »die Frauen ihren toten Männern, ihren Brüdern und Söhnen das Fleisch von den Knochen schneiden mussten«, damit sie zur »Rasseforschung« nach Deutschland gebracht werden konnten. Sie erzählte von den Gräueln, die 110 Jahre zurückliegen und bis zu 100 000 Ovalherero und Nama das Leben kosteten. Sie hungerten in Konzentrationslagern, wurden dort misshandelt und getötet.

Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) empfing am Montag eine Delegation aus Namibia, zu der auch Ida Hoffmann gehörte. »Es ist an der Stunde, das...


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