Dope rauchen und Gewehre laden

»Unbehagen über die geerbte Welt«: das US-amerikanische 1968 zwischen Staatsbrutalität und Hippiefestival

  • Florian Schmid
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Ab Januar 1968 kratzt die Tet-Offensive an der Selbstherrlichkeit der US-Militärs. Im April wird Martin Luther King ermordet, zugleich eskaliert die SDS-Kampagne gegen die Verknüpfung von Hochschulen und Rüstungsindustrie in der Besetzung und Räumung der New Yorker Columbia-Universität. Im August schlägt die Polizei mit unglaublicher Gewalt Proteste gegen den Konvent der regierenden Demokraten in Chicago nieder. Dabei skandieren prügelnde Polizisten »kill, kill, kill!«: Neben dem Massaker von Mexiko-City, wo das Militär kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele Hunderte erschießt, ist dies der amerikanische Benno-Ohnesorg-Moment.

Wie in Europa ist »68« auch in den USA zunächst eine atemlose Kette drastischer Ereignisse. Die Anfänge reichen indes weiter zurück - und weil es im Protestjahr zwar allerorts um Kritik des »US-Imperialismus« geht, die Bewegung aber zugleich stark von amerikanischen Formaten geprägt ist, erhellt der B...


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