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Adieu Halogenlampe

Teilverbot in EU tritt in Kraft / Siegeszug von LEDs

  • Michael Winde, Brüssel
  • Lesedauer: 2 Min.

Ab diesen Samstag dürfen die meisten Halogenleuchten in der EU nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Wird der Aufschrei ähnlich wie vor sechs Jahren, als die Glühlampe vom EU-Markt verschwand? Jetzt wie damals geht es um die Umsetzung der EU-Ökodesign-Richtlinie, die Anforderungen an die Energieeffizienz von Produkten festlegt. Nach und nach sollen Produkte vom Markt, die besonders viel Strom fressen. Der Verbrauch einer Halogenlampe ist nach Angaben der EU-Kommission von 2015 fünf mal höher als der einer LED.

Anstelle der Halogenlampen werden hauptsächlich Energiesparlampen und LEDs in den Regalen liegen. Dadurch soll nach Angaben der EU-Kommission jährlich so viel Strom gespart werden, wie Portugal in einem Jahr verbraucht.

Trotz der zweijährigen Gnadenfrist gibt es Ausnahmen: für platte Spotlampen, wie sie bei Deckenstrahlern genutzt werden, und für Halogenlampen in Schreibtischlampen oder Flutlichtern. Vor allem betroffen sind die meist birnen- oder kerzenförmigen Leuchten der Energieklasse D mit ungebündeltem Licht. Die Restbestände dürfen noch verkauft werden.

Die Zukunft gehört den LED-Leuchten. Darüber waren sich Experten schon zum Ende der Glühlampe 2012 einig. Damals waren LEDs allerdings noch deutlich teurer als etwa Energiespar- oder Halogenlampen. Seitdem sind die Preise stark gesunken - der EU-Kommission zufolge von 2010 bis 2017 um 75 Prozent. Noch immer sind sie in der Anschaffung etwas teurer, die Mehrkosten hat man aber schnell wieder drin. Laut dem Umweltverband BUND verursacht eine Halogenlampe inklusive Anschaffungskosten bei täglich dreistündiger Brenndauer über zehn Jahre hinweg Kosten von rund 160 Euro - bei einer LED sind 28 Euro.

Nicht nur der Preis für LEDs hat sich geändert, sondern auch ihre Qualität. Laut dem Elektroindustrieverband ZVEI ist die Farbwiedergabe besser geworden und es gibt verschiedene Farbtemperaturen. Der Marktanteil von LEDs wächst rasant. 2014 lag er nach Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung bei gut 38 Prozent, im vergangenen Jahr bei fast 61 Prozent. Der Anteil klassischer Halogenlampen ging von 16,7 auf 12 Prozent zurück. dpa/nd

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