Ahistorischer Frevel

Polen schleift Denkmäler, die an die Befreier vom NS-Joch erinnern.

  • Daniela Fuchs
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Polen befinde sich im Kriegszustand mit Denkmälern. Dies äußerte unlängst der russische Außenminister Sergej Lawrow. Er hatte dabei den im großen Stile durchgeführten Abriss von Denkmälern in Polen im Blick, die an die Befreiung des Landes durch die Rote Armee und an den gemeinsamen Kampf sowjetischer und polnischer Soldaten gegen den Hitlerfaschismus erinnern. Etwa 500 sogenannter Dankbarkeitsdenkmäler sind davon betroffen. Die bereits seit einiger Zeit praktizierten wilden Abrisse werden jetzt durch ein Gesetz geschützt, weitere Zerstörungen nunmehr also staatsoffiziell legitimiert.

Das oberste polnische Parlament, der Sejm, hat eigens hierfür eine Änderung im »Gesetz zur Dekommunisierung« beschlossen. Sie ist ausgerechnet am Jahrestag des Angriffs Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion, am 22. Juni vergangenen Jahres, von Präsident Andrzej Duda unterschrieben worden. Am 21. Oktober 2017 trat die Gesetzesänderung in Kraft - und ...


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