Chile beschließt Gesetz zur Gleichstellung von Transsexuellen
Geschlecht und Namen sollen künftig auf dem Standesamt änderbar sein
Quito. In Chile hat der Kongress ein Gesetz zur Gleichstellung von Transsexuellen verabschiedet. Nach dem Senat stimmte am Mittwoch (Ortszeit) auch die Mehrheit des Abgeordnetenhauses für die Neuregelung, wie die Zeitung »La Tercera« berichtete. Demnach können Transsexuelle künftig ihr Geschlecht und ihren Namen auf dem Standesamt ändern. Das Gesetz gilt für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Sollte es keine Einwände vor dem Verfassungsgericht geben, wird das Gesetz in rund fünf Monaten in Kraft treten.
Innerhalb der Regierung von Präsident Sebastián Piñera ist die Neuregelung umstritten. Konservative Kräfte stimmten dagegen und kündigten Widerstand an. Menschenrechtsorganisationen und die LGBTI-Bewegung Movilh feierten die endgültige Verabschiedung des Entwurfes, der rund fünf Jahre im Parlament diskutiert worden war.
Ein erster Gesetzentwurf zur Gleichstellung von Transsexuellen war noch in der Legislaturperiode von Expräsidentin Michelle Bachelet eingebracht worden. Der Oscar für den Film »Eine fantastische Frau«, in dem es um eine junge Transsexuelle geht, hatte dem Thema kurz vor der Amtseinführung von Piñera im März neuen Auftrieb gegeben. epd/nd
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