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Selbst seinen sensiblen Vetter schrie er an

Lothar Machtan erinnert an den Sturz des deutschen Kaisers Wilhelm II.

Am 28. August dieses Jahres schrieb Jan Söffner in der »Neuen Zürcher Zeitung«, die Geisteswissenschaften hätten an Relevanz verloren, weil sie offenbar das Erzählen verlernt hätten. Das vorliegende Buch des Bremer Historikers Lothar Machtan dürfte Söffner gefallen, denn dieser Autor versteht es sehr gut zu erzählen.

Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht 1918. WBG/Theiss, 350 S., geb., 24 €.

Drei Figuren stehen hier im Mittelpunkt: Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Prinz Max von Baden und Friedrich Ebert, Vorsitzender der SPD. Der Monarch war nicht nur Staatsoberhaupt, sondern auch Oberbefehlshaber von Heer und Flotte. Es wäre im Ersten Weltkrieg seine Aufgabe gewesen, die politische und militärische Führung zu koordinieren, doch dabei versagte er völlig.

Von Ebert zeichnet Machtan ein sehr positives Bild und nennt ihn einen»staatsklugen Sozialistenführer«. Prinz Max, ein Vetter des Kaisers, st...


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