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Menschliche Kriegsbeute

Simone Trieder berichtet über das Leben deutscher Spezialisten in der Sowjetunion nach 1945

Ab 10. Mai 1945, unmittelbar nach Kriegsende, übernahm die UdSSR allein aus Berlin unter anderem die Kernforschungsinstitute des Manfred von Ardenne sowie des Siemens-Unternehmens. Noch vor Jahresende setzte das erstgenannte Institut als «Laboratorium A» seine Arbeit in sowjetischen Diensten unweit von Suchumi am Schwarzen Meer, auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums «Synop», fort. Auch die Forschungsteams im Berliner Umland, in Zeuthen und Gottow sowie vom Heeresgelände Kummersdorf bei Zossen, arbeiteten nun für die Sowjetunion. Zahlreiche Schlüsselzentren der deutschen Rüstungsforschung wurden mit Mann und Maus umgesiedelt, darunter die Raketenforschung in Thüringen.

Simone Trieder: Unsere russischen Jahre. Die verschleppten Spezialistenfamilien.
Mitteldeutscher Verlag, 256 S., br., 16 €.

Hunderte Spezialisten entschieden sich nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus aus persönlichen, weniger politischen Gründen fü...



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