• Kultur
  • Buchmesse Frankfurt am Main

Verbrechen, ungesühnt

Olivier Guez beobachtet in seinem Roman Josef Mengele auf der Flucht

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Er starb während eines Badeurlaubs. Am 7. Februar 1979 erlitt Josef Mengele in Bertioga, Brasilien, beim Schwimmen einen Schlaganfall und ertrank. Beerdigt wurde er als Wolfgang Gerhard. Die Familie in Deutschland, die all die Jahre bestens informiert war, wahrte Stillschweigen ebenso wie seine Helfershelfer in Übersee.

Olivier Guez: Das Verschwinden des Josef M. Roman.
A. d. Franz. v. Nicola Denis. Aufbau Verlag, 224 S., geb., 20 €.

»Kein Nazi auf der Flucht hat eine solche Unterstützung genossen«, schreibt Olivier Guez in seinem Buch. Den französischen Schriftsteller treibt die Empörung an. Wie konnte es sein, dass ausgerechnet Josef Mengele, der berüchtigte Lagerarzt von Auschwitz, nie auf eine Anklagebank kam, dass jahrelang nicht einmal nach ihm gefahndet wurde? Klebten die alten Nazis im Wissen um ihre Verbrechen so aneinander? Dass es Verbrechen waren, schien ihnen oft nicht mal bewusst, wie Olivier Guez vor Augen f...



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