• Vereinte Nationen

Hälfte der Menschen im Jemen von Hungersnot bedroht

130 Kinder unter fünf Jahren sterben laut Schätzungen an Lebensmittel-Mangel und Krankheiten

  • Lesedauer: 1 Min.

New York. Die Vereinten Nationen haben vor einer Hungersnot mit dramatischen Ausmaßen im Jemen gewarnt. Rund 14 Millionen Menschen oder die Hälfte der Bevölkerung des Konfliktlandes könnten in Kürze betroffen sein, erklärte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock am Dienstag (Ortszeit) in New York.

Die Knappheit sei schockierend und könnte alles, was professionelle Helfer in ihrem Leben erlebt hätten in den Schatten stellen, erklärte Lowcock. Der Brite betonte, dass vor allem Kinder, alte und schwache Menschen von der Krise in dem arabischen Land betroffen seien. Nach Schätzungen stürben pro Tag 130 Kinder unter fünf Jahren an Lebensmittel-Mangel und Krankheiten, das seien fast 50.000 Mädchen und Jungen pro Jahr.

Lowcock machte für die Verschärfung der Lage zwei Gründe aus. Zum einen tobten immer heftigere Kämpfe um die Hafenstadt Hodeidah, über die die meisten Lebensmittelimporte und Hilfseinfuhren in den Jemen abgewickelt werden. Zum anderen sei die Volkswirtschaft des Landes aufgrund der anhaltenden Gewalt zusammengebrochen.

Die von Saudi-Arabien gestützte jemenitische Regierung und die mit iranischer Hilfe operierenden Huthi-Rebellen bekämpfen sich seit 2015. Internationale Friedensbemühungen scheiterten mehrfach. Die Vereinten Nationen werfen allen Konfliktparteien vor, Kriegsverbrechen zu verüben. epd/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.