»Ich habe Nein gesagt!«

Der ZDF-Film »Aufbruch in die Freiheit« über Abtreibung und Emanzipation

Wenn Frauen am Fernseher Erika heißen, sind sie entweder Ahnen argloser Arztfamilien oder Randfiguren opulenter Zeitgeschichtsmehrteiler, aber eher selten Charaktere einer Geschichte vom feministischen Aufbruch in die Freiheit der frühen Siebziger. Darin heißen sie, das haben wir voriges Jahr vom ZDF gelernt, Zarah und tragen stets den heißesten Fummel ihrer Zeit. Weil Erika züchtigen Faltenrock trägt, ist es demnach kein Wunder, dass ihr Mann Kurt leicht überrascht ist vom emanzipierten Gestus seiner Gattin. »Ich habe Nein gesagt!«, brüllt er über den fein gedeckten Kaffeetisch, als sie partout die Erstgeborene aufs Gymnasium statt hinter den Tresen der elterlichen Metzgerei schicken will. »Ein für allemal!«

So war das damals für die Erikas der jungen Bundesrepublik - besonders auf dem Dorf, wo weiblicher Widerspruch bis tief in unsere Gegenwart mit männlicher Autorität beantwortet wurde. Aber es war ja auch nicht der erste Anflug von ...


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