Zeichen, die auf Zeichen zeigen

Ein Film, der sich bestens eignet, um Hegelianer zu ärgern: der Neo-Noir-Thriller »Under the Silver Lake«

  • Felix Bartels
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Sam lebt in Los Angeles. Ohne Arbeit und ohne Geld für die nächste Miete, und man hat nicht den Eindruck, dass er daran viel ändern will. Den Tag verbringt er zwischen Comics und Videospielen, Bierdosen und Filmen, Geschlechtsverkehr und Spannerei, wobei er Sarah kennenlernt. Die lädt ihn ein, obwohl sie weiß, dass er sie mit dem Fernglas beobachtet hat. Als sie am nächsten Tag verschwunden ist, macht Sam sich auf eine lange Suche.

Was nach Odyssee klingt und wohl auch so gemeint war, gerät zu einer fahrigen Tour in Hollywood mit seinen notorischen Orten, bizarren Ikonen und urbanen Mythen. Sam schlussfolgert sich durch die Stadt, indem er in den banalen Dingen der Pop- und Konsumkultur geheime Zeichen erkennt: Schatzkarten auf Cornflakes-Schachteln, Botschaften auf rückwärts gespielten Platten, Numerologie, Buchstabenfolgen, bildliche Codes. Bald tritt die Suche nach Sarah in den Hintergrund, das Suchen wird Selbstzweck.

Sel...


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