An der schönen braunen Donau

Wien: »Die Weiden« von Johannes Maria Staud zu einem Libretto von Durs Grünbein

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Politisch Lied, ein mutig Lied - so könnte man heutzutage Goethe verkalauern. Wenigstens, wenn ausgerechnet die Wiener Staatsoper nach geschlagenen acht Jahren mal mit einer Uraufführung herauskommt, die mitten im schwarz-blau regierten Österreich Position bezieht gegen den Rechtspopulismus, der mit allzu präzisen Erinnerungen an die NS-Vergangenheit ebenso gerne Schluss machen würde wie mit den offenen Grenzen und der offenen Gesellschaft heute. Das ist umso bemerkenswerter, als in dem Österreich des feschen Jung-Kanzlers Kurz das Gerede von den Dammbrüchen und dem Überschwemmen mit Blick auf die Flüchtlingskrise nicht nur salon-, sondern längst auch regierungsfähig geworden ist.

Das, was der Dichter Durs Grünbein als Libretto verfasst und der österreichische Komponist Johannes Maria Staud zu einer Opernnovität komplettiert hat, ist eindeutig. Grünbein bleibt sich damit als jener politische Mensch treu, der es zu Respekt im Bewusstsei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.