Von Freitag bis Sonntag wird das Gelände auf der
Trabrennbahn Karlshorst an der Treskowallee nicht nur für Pferdeliebhaber ein Anziehungspunkt sein. Märchen- und Theaterzelt, Mittelaltermarkt mit russischer Banja und Kosakenreiter-Show, sechs Bühnen mit einem vielseitigen Programm, Prominentenrennen, Folklore und Rockkonzerte laden alle Berliner zu den ersten deutsch-russischen Festtagen ein. »Keinen Rummel wollen wir, sondern vor allem einen Austausch von Kultur und Sport«, sagt André Nowak, Vorsitzender des Trägervereins Deutsch Russische Festtage e.V. Er freue sich dabei besonders auf das Eröffnungskonzert mit dem Gesangs- und Tanzensemble aus Orenburg, den Don Kosaken aus Wolgograd, der Gruppe Rumpelstil aus Berlin, Spitzenakrobatik und einem Feuerwerk der Attraktionen. Die Berliner Slawistikstudentin Ksenija ist dagegen gespannt auf die Moskauer Boygroup Premierministr, die am Sonntag zu hören ist. Unter dem Motto »Zeit, sich kennenzulernen« haben die Besucher vielfältige Möglichkeiten, Kultur und Facetten beider Nationen zu entdecken. Dazu gehört die Gourmetmeile mit deutschen und russischen Spezialitäten wie Kaviar und Currywurst ebenso wie die über 100 Informations- und Marktstände. Vereine, Institutionen und Gruppen, die eine Beziehung zu Russland haben, stellen sich vor. Gazprom Germania bringt die Spieler des FC Schalke 04 aus dem Ruhrpott mit. Sie bauen nicht nur einen großen Erlebnisparcours auf. An ihrem Stand findet am Samstag-nachmittag der Auftakt zum Sprachwettbewerb im Jahr der Russischen Sprache statt. Die Lichtenberger Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich wird gemeinsam mit den Fußballprofis und Schülern ein Sprachspiel vorstellen. »Mit diesem Test wollen wir das Interesse an der Sprache wecken.« Die Idee zu einem deutsch-russischen Volksfest entstand bei den Lichtenbergern im 60. Jahr der Befreiung. »Obwohl Berlin das Tor zu Osteuropa sein will, fehlte etwas in dieser Richtung« sagt André Nowak. Der Bezirk ist eng mit russischer Geschichte und Gegenwart verbunden. Hier hat das Deutsch-Russische Museum und auch der Bischof der russisch-orthodoxen Kirchen seinen Sitz, gibt es russische Kitas und Schulen, fand bis 1988 das Druschbafest statt. Aus der Idee entstand ein Konzept und im Dezember 2005 wurde der gemeinnützige Verein »Deutsch Russische Festtage« gegründet mit dem Ziel, die Festtage zu organisieren. Mitglieder sind Institutionen und Unternehmen wie das Bezirksamt Lichtenberg, das Deutsch-Russische Museum, die Wohnungsgenossenschaft HOWOGE und Einzelpersönlichkeiten. Gemeinsame Schirmherren der ersten Festtage sind der Regierende Bürgermeister Klaus Woworeit und sein Moskauer Kollege Juri Luschkow. Finanziell unterstützt werden die Festtage allerdings nur durch Sponsoren. »Es ist bedauerlich, denn mit dem Fest wird die Städtepartnerschaft erlebbar gemacht und dafür sollte eine gewisse Unterstützung da sein«, sagt der Vorsitzende des Trägervereins. Allerdings werden der 1. Vizebürgermeister von Moskau, Viktor Korobtschenko, der Berliner Bürgermeister Harald Wolf sowie der Oberbürgermeister von Kaliningrad, Juri Savenko, die Festtage mit eröffnen. Erwartet werden mindestens 50 000 Besucher. »Wenn sie das Volksfest annehmen, könnte es einen festen Platz im Berliner Veranstaltungskalender finden«, hofft Nowak. »Die Trabrennbahn ist jedenfalls ein hervorragendes Gelände, auf dem außer Rennen viel mehr möglich ist, und das werden die Festtage zeigen.«
Der Eintritt ist frei, die Abendveranstaltungen sind kostenpflichtig. Kartenverkauf (10/5 Euro) auf der Trabrennbahn. Weitere Informationen: www.drf-berlin.de, Tel. 40 00 48 66. Der Trägerverein stellt für die ND-Leser jeweils zwei Freikarten für die große Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 19 Uhr, für die ersten fünf Anrufer am Lesertelefon 29 78 16 99 am heutigen Donnerstag von 13 bis 13.30 Uhr zur Verfügung.
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