Heil Kräuter!
Streit um die Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an Andreas Gabalier
Von Karl Valentin gibt es zwei sehr schöne Zitate, über die man lange nachdenken kann. Beide stammen aus Stücken (heute würde man Sketche sagen) des 1882 geborenen und 1948 verstorbenen Münchner Sprachkünstlers, den einen Komiker zu nennen eine Untertreibung wäre. Das eine geht so: »Gut, dass Hitler nicht Kräuter heißt, sonst müsste man ihn mit ›Heil Kräuter‹ grüßen.« Das andere lautet wie folgt: »Valentin: ›Guten Tag, Herr Hitler.‹ - Hitler: ›Ich habe schon viel von Ihnen gehört.‹ - Valentin: ›Ich von Ihnen auch.‹«
Beide Zitate stammen aus der Zeit, die in Deutschland noch heute von manchen die »dunkle« genannt wird, ganz so, als ob 1933 jemand das Licht ausgeknipst und erst 1945 wieder eingeschaltet hätte und man eben nicht erkennen konnte, was um einen herum geschah: den Faschismus nicht, den millionenfachen Genozid nicht, den Krieg nicht. »Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.« - Auch diese Erkenntnis ...
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