Jenseits des Briefkastens

Ich kenne dich nicht. Ich habe dich nie gekannt. Manchmal habe ich dich verflucht, weil du mir die Tür nicht geöffnet hast, als ich deine Hilfe brauchte. Weil dein Postfach überquoll. Weil du mich nicht sehen wolltest. Oder weil ich dir egal war. Oder weil dir alles egal war. Oder weil du der Welt egal warst.

Einmal bist du mir entgegengekommen, glaube ich. Ich sage, glaube ich, weil ich es nicht weiß. Weil sich in meiner Fantasie nur ein Gesicht zum Namen auf deinem Klingelschild formte.

Es war sehr früh morgens, du sahst fertig aus. Fertig mit der Welt. Fertig mit dir selbst. Wie schwer es dir fiel, mir ein Lächeln zu schenken. Dein Stimmchen hat sich gerade so über deine schleppenden Schritte erhoben. Es war ja schon zu spät. Ich weiß noch nicht mal, ob ich dich über...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.