Schikanen gegen das Kirchenasyl

Verschärfung der Regeln zeigt Wirkung - deutlich weniger Geflüchtete sind in der Obhut von Gemeinden. Von Stefan Otto

Der Streit ums Kirchenasyl schwelt seit Jahren. Zuletzt entlud er sich 2015, als der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Praxis prinzipiell ablehnte. Als Christ zeigte er allerdings Verständnis, wenn die Kirchen in Einzelfällen unter dem Gesichtspunkt der Barmherzigkeit Geflüchtete aufnähmen. Es fand ein Treffen zwischen der Bundesregierung und Kirchenvertretern statt, bei dem eine bessere Kommunikation vereinbart wurde. Dossiers sollten über die Fälle bei den Behörden eingereicht und Ansprechpartner in den Gemeinden benannt werden.

Doch beigelegt wurde der Konflikt nicht. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Anfang Februar erst gab es im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis eine Razzia in einem Pfarramt, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen fünf Geistliche wegen Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt. Das Flüchtlingsbundesamt BAMF respektiert zwar das Kirchenasyl als »christlich-humanitäre Tradition...


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