Sinfonien in Grau

Eisenachs Ballett bespielt das Meininger Staatstheater: »Verschwundenes Bild« forscht dem Alltagsleben in der DDR nach

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Meiningen sei keine Stadt mit Theater, sondern ein Theater mit Stadt, soll Gustav Mahler gesagt haben. Ob das für die in Thüringens Süden gelegene 28 000-Seelen-Gemeinde nach wie vor zutrifft, sei dahingestellt. Fakt ist, dass Meiningens Tempel der Musen an der Bernhardstraße, benannt nach dem herzoglichen Theatergründer, Geschichte geschrieben hat. Wesentlich geht sie auf Herzog Bernhards späteren Nachfolger Georg II. zurück: Mit seinem Regierungsantritt 1866 übernahm er zugleich die Leitung des Theaters und führte es durch Reformen im Schauspielbereich zu europäischer Geltung. Künftige Größen wie Josef Kainz, Gertrud Eysoldt, Helene Thimig, Adele Sandrock und Albert Bassermann gehörten dem Ensemble an, das von 1874 bis 1890 durch 39 Städte von London bis Kiew tourte und Europas Naturalismus im Theater prägte. Selbst Konstantin Sergejewitsch Stanislawskis Regiemethode greift auf die »Meininger Spielweise« zurück. Dass Georg II. der Ho...


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