Der Osten hat viele Seiten - Neuerscheinungen auf der Leipziger Messe

Von Mario Pschera

Die letzte Buchempfehlungsseite des »neuen deutschland« vor der Leipziger Buchmesse bedient fast schon wieder das alte, unausrottbare Klischee vom Ostblatt. Das ist nicht ganz falsch, wenn man den Osten etwas weiter fasst, und die Schuld der Buchmesse - Tschechien ist Gastland - und der Verlage, deren Bücher wir zusammen mit Autoren, Übersetzern und Verlegern am nd-Stand vorstellen werden. Sie sind einfach zu gut, als dass wir ihnen hätten widerstehen können. Die deutsche Geschichte ist vielfach mit der osteuropäischen verbunden, beide erschließen sich nicht ohne wechselseitiges Verständnis. Das betrifft nicht nur Mentalitäten, sondern auch gegenwärtige politische Realitäten, sei es das Erstarken des Autoritarismus, die Militarisierung des öffentlichen Raumes oder Wirtschaftspolitik als Waffe. Notwendige (Wieder-)Annäherung beginnt mit Verständnis. Dazu gehört auch, dunkle Seiten wie das russische Strafsystem nicht zu ignorieren, gerad...


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