Die Stadt der Traurigen

Alltag mit der Apokalypse: Im Roman »Miami Punk« verschwindet das Meer

  • Benjmain Trilling
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Katastrophen gebärden sich am verheerendsten, wenn sie ignoriert werden und alles irgendwie weiterläuft. Als Krisen-Management, das jede Utopie verbannt. »Kapitalistischen Realismus« nannte der Kulturtheoretiker Marc Fisher diesen Zustand, in dem sich das Gefühl von Alternativlosigkeit als eine bleierne Melancholie niederschlägt.

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Juan S. Guse: Miami Punk. S. Fischer, 640 S., geb., 26 €.

Das entspricht der gespenstischen Stimmung in der Küstenmetropole, die Juan S. Guse in »Miami Punk« skizziert. Vor Miami hat sich der Atlantik wie ein »abgerissenes Stück Haut« zusammengezogen. Über die Ursachen rätseln Forscher und Bewohner. Während die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen in der Stadt katastrophal sind. Die mysteriöse Ausgangshandlung erinnert an Filme wie Alfonso Cuaróns »Children of Men«, in dem eine plötzliche Unfruchtbarkeit der Frauen eine Endzeitstimmung auslöst, oder an den Roman...



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