Schreibt man Sport ab jetzt mit «e»?

Computerspieler wollen als Athleten anerkannt werden. Politiker sehen in ihnen eine neue Wählerschaft. Doch der analoge Sport stellt sich quer.

Ein Mann rennt. So schnell er kann. Doch als er wenige Momente zu spät am Ziel ankommt, senkt er enttäuscht den Kopf und flucht. Zwei Stunden später sitzt er vor der Spielkonsole und jubelt: Er hat gerade einem virtuellen Monster den Kopf vom Körper geschossen. Welche dieser Szenen ist Sport? Kommt drauf an, lautet die Antwort. Sprintete der Mann auf der Tartanbahn oder nur zur Haltestelle, um seinen Bus noch zu erwischen? War das Monster computergesteuert oder der Avatar eines menschlichen Gegners in einem Wettkampf? Letzteres wäre nämlich eSport.

Über digitalen Sport wird heiß diskutiert. Zuletzt sogar im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, schließlich hatten CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag festgehalten, dass sie «eSports vollständig als eigene Sportart anerkennen» wollen. Nur wurden die Sportpolitiker beider Fraktionen vorher nie dazu befragt. Sie aber sollen jetzt für die Umsetzung sorgen, obwohl sie ein ganz andere...


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