Papa?

Die Filmparabel »Stell Dir vor, Du müsstest fliehen« stellt uns auf die andere Seite der Zäune

  • Stefan Gärtner
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer Kinder hat, den kriegt man so: Ein Vierjähriger hebt den Kopf aus dem Meer, es ist kein Badeurlaub, sondern eine Flucht, und der Vater ist weg, und der Kleine ruft: Papa? Später (chronologisch: vorher) hebt derselbe kleine Jimmie den Kopf aus einem Maisfeld, und wieder ist der Papa weg, aus dem Feld geholt von vermummten Milizionären, die was gegen sogenannte Illegale, Migranten, Flüchtlinge haben, und wieder der Kinderblick und die Kinderfrage, die, kennt man beide, um so schwerer zu ertragen sind: Papa?

Auf Ehre und Gewissen: Sind die Szenen schlimmer, weil Jimmie ein weißes, nämlich schwedisches Kind ist? Sind die Szenen schlimmer, weil die Wohnung, aus der er mit seinem Mittelklassevater vorm Bürgerkrieg hat fliehen müssen, so aussieht wie die, in denen die Leute wohnen, die solche Filme sehen? Und falls ja: Ist man darum schon Rassist (oder wenigstens Klassist), oder beruht die Wirkung bloß darauf, dass man diese Bilder nicht s...


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