»Schreiben ist eine Art von Exorzismus«

Geschichtenerzählen bedeutet für die kenianische Autorin Yvonne Adhiambo Owuor auch aufräumen, ausmisten und Platz für Neues machen

  • Samuela Nickel
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Sie leben in Nairobi, haben in London studiert, sind nach Brisbane gegangen und halten sich derzeit in Berlin auf - das ist viel Bewegung. Dazwischen schreiben Sie. Wie verbinden Sie diese zwei unterschiedlichen Lebensmodi?

Interessanterweise geben mir diese Städte genau den Raum, den ich zum Schreiben brauche. Wie beispielsweise Berlin: zehn Monate der Bewegungslosigkeit, nur um kreativ zu sein. Ich kam erst ziemlich spät zum Schreiben, mit 35 Jahren fing ich damit an. Als ich in Brisbane war, habe ich mir zum ersten Mal das Recht genommen, zwei Jahre lang nichts anderes zu tun. Das war auch das erste Mal, dass ich mich bewusst Schriftstellerin genannt habe. Vorher habe ich mich als jemand gesehen, die neben anderem auch schreibt.

Wenn Sie nicht an diese unterschiedlichen Orte reisen würden, kämen Sie dann nicht zum Arbeiten?

Ich wäre abgelenkt. In Nairobi kann ich nicht neutral auf die sozialen und politischen Ereignis...


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