• OXI
  • DDR-Literatur

Müde Heldinnen

Wie wurden ökonomische Verhältnisse in der DDR-Literatur verhandelt?

  • Kathrin Gerlof
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die ökonomischen Verhältnisse im eigenen Land zu verhandeln war wenig Sache der DDR-Literatur. Nur spärlich finden sich, nachdem in den Anfangsjahren die Helden und Heldinnen der Arbeit, der Aufbau des Sozialismus, Subjekte und Gegenstand von Literatur waren, in den späteren Jahrzehnten Romane, die explizit darauf abstellten, sich mit jenen Beziehungen auseinanderzusetzen, die wir Produktionsverhältnisse nennen und die Frage zu stellen, wie krank und fragil das Wirtschaftssystem ist, dem offiziell Überlegenheit bescheinigt wurde.

Sehr wohl aber ging es in vielen Romanen um Menschen, die in ihrer, mit ihrer, trotz ihrer Arbeit Fremde, Grenz- und Untergehende, Resignierte, Enttäuschte, sich Verweigernde waren. Menschen, die sich zurückziehen, in Nischen abtauchen, in kleineren sozialen Gefügen jenes Gemeinschaftsgefühl versuchen herzustellen, das zwar ideologisch verordnet, aber einfach nicht herbeizuwünschen war. Diese Bücher wiede...


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