Zum beiderseitigen Vorteil

China gewinnt in Osteuropa wirtschaftlich an Boden. Ein wichtiger Grund ist die Polarisierung innerhalb der EU

  • Felix Jaitner
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die serbische Stadt Zrenjanin dürfte in Deutschland nur geschichtsinteressierten Menschen ein Begriff sein. Als Großbetschkerek war sie bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil der Habsburgmonarchie. Doch in dem verschlafenen Städtchen befindet sich das derzeit größte ausländische Investitionsprojekt des Landes. Das chinesische Unternehmen Linglong Tire baut hier eine Produktionsfabrik für Hochleistungs-Radialreifen. Geplanter Jahresumsatz: 600 Millionen US-Dollar.

Diese Entwicklung ist kein Zufall. Im Rahmen des jährlich stattfindenden China-Mittel-Ost-Europa-Gipfels (CEEC+China) intensiviert Peking seit 2012 die Wirtschaftsbeziehungen zu den 16 osteuropäischen Staaten in der EU und dem Balkan, mit Ausnahme Kosovos. In Kroatien, wo die diesjährige Konferenz stattfindet, bauen chinesische Firmen derzeit in der Nähe des Tagungsortes Dubrovnik eine 2,4 Kilometer lange Brücke über eine Meeresbucht. Ein weiteres Großprojekt ist die kn...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.