Die Kunst der Erosion

Auf den iranischen Inseln Hormus und Qeschm steckt der Geotourismus noch in den Kinderschuhen

Fast schüchtern begrüßt Ahmad Nadalian die wenigen Besucher seines kleinen Museums auf der Insel Hormus. Sein Händedruck ist etwas zaghaft, sein Blick scheint Unsicherheit zu verraten. Dabei haben diese kraftvollen Hände über die Jahre Dutzende Skulpturen in heimischen Stein geschlagen und mindestens genauso viele naive Motive mit Pinsel und Farbe auf Papier gebannt. Seine Augen haben magische Momente von atemberaubender Schönheit erspäht, denen er mit seiner alten Leica-Kamera Ewigkeit verliehen hat.

Ein paar seiner Arbeiten sind in den drei vollgestopften, winzigen Museumsräumen zu sehen. Daneben Hunderte Alltagsgegenstände, die Nadalian auf der Insel zusammengetragen hat. Auch eine Sammlung alter Puppen, viele handgemacht. »Die meisten Einheimischen wissen weder ihr reiches kulturelles Erbe noch die wirklich einzigartige Schönheit der Insel zu schätzen«, resümiert der promovierte Künstler mit melancholischem Unterton.

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