Bürgerschreck & Visionär

Einer war’s Nr. 249 von Martin Koch

Er wurde als einziger Sohn eines im Staatsdienst tätigen Ökonomen und einer Buchhalterin geboren. Den größten Teil seiner Kindheit verbrachte er in einem Kurort an der Adriaküste, wo er sich gern in die Einsamkeit flüchtete und Bücher regelrecht verschlang. Vor allem solche, die ihm Zugang zur Kultur des in seiner Heimat als dekadent verschrienen Westens eröffneten.

Als Teenager besuchte er das Gymnasium. Er war ein guter Schüler, obwohl er seinen eigenen Worten zufolge »den Stundenplan komplett ignorierte«. Fasziniert von Hollywood wollte er mit 15 Jahren Filmregisseur werden. Doch bald erkannte er, dass seine Begeisterung für das philosophische Denken größer war als seine Leidenschaft für den Film. Also schrieb er sich an der Universität ein und studierte Philosophie und Soziologie. Er hörte Vorlesungen über den Deutschen Idealismus, die Theorien von Marx und die Frankfurter Schule. Besonders angetan hatten es ihm jedoch die französi...


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