Von wegen halbe Hauptstadt

Die Ost-Berlin-Ausstellung versucht, eine lebendige, facettenreiche DDR-Metropole zu zeigen

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Es ist eine verblüffende Wiederbegegnung mit der eigenen Vergangenheit und Gegenwart. »Da, in diesem Haus, wohne ich seit 1989, in der Greifswalder Straße 228, gleich neben ›Zarske‹. Damals bin ich manchmal in Hauslatschen in den ›Knaack-Club‹ rübergegangen, als es den noch gab«, erinnert sich Robby Kupfer. Der heute 55-Jährige steht vor der mehrere Meter langen Bildleiste, mit der ein unbekannter Fotograf um 1981 die komplette Erdgeschosszone der damaligen Klement-Gottwald-Allee und der Greifswalder Straße zwischen dem Weißen See und der Mollstraße dokumentiert hat. Da verlief die »Protokollstrecke«, auf der die SED-Politbüromitglieder durch die Stadt chauffiert wurden. Kupfer, studierter Lehrer, kam 1985 nach Prenzlauer Berg, war zeitweilig freier Journalist und arbeitet heute in der Jugendhilfe. In seinem Haus und seiner Gegend sei er einer von ganz wenigen, die ihre Wohnung behalten konnten.

Die alte verqualmte Kneipe »Zarske« kennt...


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