Heikle Wahllisten in Thüringen

Vor Kommunalwahl wird über Scheinkandidaturen diskutiert / Manche Kandidaten wollen Mandat nicht annehmen

  • Sebastian Haak, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Es ist nicht nötig, den Telefonhörer bei diesem Gespräch nah ans Ohr zu halten. Die Stimme von Thomas Müller ist auch dann sehr gut zu verstehen, wenn man den Hörer fünf Zentimeter entfernt hält. Müller bringt die Frage in Rage, wie er es mit seiner Scheinkandidatur zur Thüringer Kommunalwahl hält, die am Sonntag stattfindet. Der Landrat des südthüringischen Landkreises Hildburghausen regt sich über alle auf, die es falsch finden, dass er als Landrat als Spitzenkandidat seiner Partei auf der Liste der zu wählenden Kreistagsmitglieder steht. »Das ist doch alles Quatsch. Wenn wir wirklich keine anderen Probleme haben, dann bin ich zufrieden«, schallt Müllers Stimme aus dem Hörer.

Nun könnte man das als den Ausbruch eines CDU-Mannes abtun, der seit 1994 an der politischen und verwaltungstechnischen Spitze des Landkreises steht und der der Diskussionen um Scheinkandidaturen zur Kommunalwahl inzwischen völlig überdrüssig ist. Immerhin ...


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