Der Traum vom Himmel

EINER WAR’s Nr. 250

Sie kam als einzige Tochter eines Garde-Oboisten in Hannover zur Welt. Ihr Vater tat alles, damit sie wie ihre vier Brüder eine solide musikalische Ausbildung erhielt. In der Familie wurde aber nicht nur fleißig musiziert, auch Probleme der Philosophie und Naturforschung waren oft Gegenstand lebhafter Diskussionen. »Ich erinnere mich«, erzählte sie später, »dass mein Vater mich in einer kalten Nacht auf die Straße führte, um mich mit einigen unserer schönsten Sternbilder bekannt zu machen, nachdem wir vorher einen Kometen, der eben sichtbar war, beobachtet hatten.«

Gemeinsam mit ihren Brüdern besuchte sie die Garnisonsschule, wo sie Lesen und Schreiben lernte. Den Rest des Tages verbrachte sie mit Nähen, Sticken und anderen sogenannten weiblichen Tätigkeiten. Denn nach dem Willen ihrer Mutter sollte sie einmal eine gute Hausfrau werden, wenn möglich an der Seite eines treusorgenden Ehemanns. Sie selbst hatte ganz andere Pläne, wol...


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