• Kultur
  • Fotoband »Beautiful America«

Gegen Objektivität

Der US-Fotograf Jerry Berndt wurde mit seinen Chroniken der Vietnam-Demonstrationen bekannt. Kürzlich erschien sein Fotoband »Beautiful America«.

  • Radek Krolczyk
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Jerry Berndts Fotografien sind seltsam. Das liegt vor allem an ihrer Distanzlosigkeit. Gerade in der Reportage- und Dokumentarfotografie, der Berndt zuzurechnen wäre, herrscht das Ideal der Objektivität. Der Berichterstatter soll eine Art unbeteiligter neutraler Beobachter sein. Berndt hingegen fotografierte von den späten 60er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2013 von einem klaren engagierten Standpunkt aus. Es ist Fotografie im Handgemenge. Bekannt wurde er mit seinen Chroniken der US-amerikanischen Vietnam-Demonstrationen, aber auch mit Fotos des Alltags während der wirtschaftlichen und politischen Depression der 70er Jahre. In den 80ern nahm er mit seiner Kamera an den politischen Kämpfen in El Salvador, Guatemala und Haiti teil, seit den 90er Jahren war er als Fotoreporter im Bürgerkrieg in Armenien und in Ruanda unterwegs. Berndts Bilder sind durchgehend schwarz-weiß und in emblematischen Figuren oder Flächen organisiert. Die Kun...


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