Ein Schweben im Raum
Lynn Chadwicks »Biester der Zeit« beeindrucken im Georg-Kolbe-Museum in Berlin
An die archaischen Idole der Kykladenkultur, entstanden mehrere Jahrtausende vor Christus, erinnert in seiner geometrischen Struktur das überdimensionale Paar, das im Vorgarten des Georg-Kolbe-Museums scheinbar ewigkeitlich sitzt. Blockhaft quaderförmig lasten die Köpfe auf den aus Dreiecken und Rauten gefügten in sich modellierten Körpern. Der Sonneneinfall zeugt wechselnde Lichteffekte auf dem glänzenden Edelstahl. Es ist ein Spätwerk des britischen Bildhauers Lynn Chadwick, dem das Kolbe-Museum eine umfassende Retrospektive widmet. Der 1914 in London Geborene ist in Deutschland weniger bekannt. Doch er hat - nach einer Lehre als technischer Zeichner, Pilotenausbildung und Designertätigkeit - als bildhauerischer Autodidakt schon 1956 auf der Biennale von Venedig den Preis für Skulptur gewonnen, gegen klare Anwärter wie Alberto Giacometti. Durch diesen Erfolg konnte er ein neogotisches Herrenhaus samt riesigem Park erwerben, den er mi...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.