Die Krise als Normalzustand

In Albanien protestieren Studierende gegen Studiengebühren und die politische Elite

  • Robert Stark, Tirana
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am vergangenen Sonnabend waren die Proteste in Albaniens Hauptstadt Tirana tatsächlich einmal friedlich verlaufen. Nachdem die lokale US-Botschaft, EU und OSZE die oppositionellen Protestführer eindringlich gewarnt hatten, verliefen die Proteste in dem Rahmen, den sich die westlichen Partner Albaniens gewünscht hatten. An den Wochenenden zuvor wurden noch Molotowcocktails auf Parlamentsgebäude oder den Sitz des Premierministers Edi Rama geworfen.

Angefangen hatte die Welle von Protesten in Albanien, das seit 2014 EU-Beitrittskandidat ist, schon im November 2018. Studentinnen und Studenten protestierten friedlich gegen die Erhöhung der Studiengebühren, furchtbare Studienbedingungen und die Wohnsituation in den Studentenwohnheimen. Zu den größten Demonstrationen kamen in Tirana über 15 000 Student*innen zusammen, in fünf anderen Universitätsstädten wurde ebenfalls protestiert und Hörsäle besetzt.

Zumindest hatten die Studierenden Teilerf...


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