Kuba demokratisiert Internetzugang

Havanna legalisiert privat und nachbarschaftlich organisiertes Internet, kommerzielle Zwecke dürfen jedoch nicht verfolgt werden

  • Andreas Knobloch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Seit knapp drei Jahren befindet sich der Computer von Miguel Cabrera* in der Asservatenkammer der Polizei von Havanna. Zusammen mit einem Freund hatte der Mittdreißiger aus Centro Habana in eine Nano-Antenne investiert, um das Internet-Signal des öffentlichen WLAN-Parks in die Nachbarschaft zu übertragen und Zahlungswilligen Internetzugang zu ermöglichen. Die Antenne brachten sie am Balkon eines Bekannten an; der Computer diente als Controlpad. »Wir haben die Antenne in einem Plastikrohr versteckt, aber die In-spektoren haben ein Auge dafür«, erzählt Cabrera. Die Antenne wurde entdeckt, das technische Gerät beschlagnahmt. »Damals gab es noch nicht so viele Antennen. Heute ist praktisch die gesamte Stadt damit überzogen. Jeder raubt das Signal; das überlastet die Netze.«

Wohl nicht zuletzt deshalb veröffentlichte das kubanische Kommunikationsministerium in der vergangenen Woche ein neues Gesetz, das private und nachbarschaftlich organisi...


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