Thailands gekaufte Demokratie

Putschpremier Prayuth Chan-ocha knapp im Amt bestätigt

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Thailands Parlament und Senat haben am Mittwoch den neuen Premier gewählt, fast zweieinhalb Monate nach den als weder frei noch fair bezeichneten Wahlen im März. Überraschungslos wurde Putschführer Prayuth Chan-ocha als Regierungschef bestätigt, der das Land nun mit einer aus zehn Parteien bestehenden Zitterkoalition führen muss.

Die Opposition hoffte bis zum Schluss, mit Senkrechtstarter Thanathorn Juangroongruangkit von der neuen Zukunft Vorwärts Partei (FFP) das Wunder zu schaffen und mit Thanathorn als Premierkandidat gegen den Machtapparat der Generäle und Elite anzukommen. Vor der Wahl sagte Thanathorn noch: »Coups führen Thailand nur in Sackgassen. Wir müssen das Parlament zu einem Ort der Ehre machen, nicht einem Ort, wo der Glaube der Menschen stirbt.« Die Opposition hatte bei den Wahlen mehr Stimmen errungen als das Regimelager, doch Parteien wurden mit Versprechen, Minister zu stellen, aufgekauft, und das Regime änderte recht...


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