Geheimer Prozess in Nordirland

Polizei nutzt anonymisierte Forschungsberichte, um IRA-Entführung von 1972 zu beleuchten

  • Dieter Reinisch, Galway
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In Nordirland steht derzeit der ehemalige Oberbefehlshaber der Irish Republican Army (IRA) in Belfast vor Gericht. Dabei wurde nun bekannt, dass ein Gericht bereits im Dezember 2018 untersagt hatte, dass über den Prozess gegen Ivor Bell in Großbritannien berichtet werden darf - eine bisher nicht bekannte Einschränkung der Pressefreiheit.

Dabei zieht der Prozess gegen Bell wie kaum ein anderer das Interesse der Öffentlichkeit auf sich. Im Jahr 1972 entführte die IRA die zehnfache Mutter Jean McConville aus ihrer Wohnung in den Divis-Apartments an der überwiegend von irischen Katholiken bewohnten Falls Road in Westbelfast. Ihr wurde vorgeworfen, ein Spitzel der britischen Armee gewesen zu sein. Die IRA ließ McConville verschwinden. Erst im August 2003 wurden ihre sterblichen Überreste an einem Strand nahe Dundalk in der Republik Irland gefunden - die IRA bekannte sich erst 31 Jahre später zu der Entführung.

McConville war eine ...


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