Kein Rückfall in den Sündenfall

Felwine Sarr und Bénédicte Savoy plädieren für eine vollständige Rückgabe allen kolonialen Raubgutes

  • Tobias Lambert
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Im November 2017 schlug Emmanuel Macron ein neues Kapitel in den Kulturbeziehungen zwischen Frankreich und Afrika auf. »Ich möchte, dass in fünf Jahren die Voraussetzungen erfüllt sind, um das afrikanische Erbe zeitweise oder endgültig an Afrika zu restituieren«, erklärte der französische Präsident in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Damit erkannte er die Legitimität von Forderungen an, die afrikanische Regierungen und Museen bereits seit vielen Jahrzehnten erheben. Denn die Länder südlich der Sahara haben in den vergangenen gut 150 Jahren nahezu ihr komplettes materielles Erbe verloren. Dieser Verlust hat bei den Menschen in den jeweiligen Ländern über mehrere Generationen hinweg tiefe Spuren hinterlassen und sie von ihren kulturellen Ursprüngen abgeschnitten.

Die in den früheren Kolonien West- und Zentralafrikas noch immer bestehende politische und wirtschaftliche Dominanz Frankreichs stellt auch Macron nicht in Fra...


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