Rot in Oligarchistan

Tschechiens Linke stützt die Regierung Babiš - und leidet.

  • Jindra Kolář
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Seit den politischen Umbrüchen von 1989 hat es in Tschechien nicht so große Proteste gegeben wie in den vergangenen Wochen. Zehntausende forderten in Prag den Rücktritt von Regierungschef Andrej Babiš, dem vorgeworfen wird, dass seine Firmen rund 17,4 Millionen Euro an EU-Fördergeldern zu Unrecht erhalten haben könnten. Babiš ist ein Oligarch, zweitreichster Bürger des Landes und unter anderem in der Chemieindustrie aktiv. Zudem übernahm eine Tochtergesellschaft von Babišs Holdinggesellschaft Agrofert vor einigen Jahren das große Medienunternehmen Mafra. Dieses bedient Print, Online, Fernsehen und Rundfunk.

Bei den Demonstrationen auf dem Prager Wenzelsplatz wurden viele tschechische beziehungsweise EU-Fahnen geschwenkt. Die politische Linke des Landes war hingegen so gut wie unsichtbar. Das hat Gründe. Babiš regiert mit den Sozialdemokraten in einer Minderheitsregierung, die von den Kommunisten toleriert wird. Die beiden linken P...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.