Neugier und Naivität

denkspiel mit Mike Mlynar

Gestern war Sommeranfang, der astronomische. An den meisten dürfte der 21. Juni vorbeigehuscht sein; gefühlt haben wir schließlich schon wochenlang Hochsommer. Überhaupt wird der Wechsel von Jahreszeiten in der urbanen westlichen Welt kaum noch registriert, wenn man von Kampagnen der Mode- und Tourismusbranche absieht. Ansonsten verhält sich der Zeitgeist den Jahresläufen gegenüber unaufgeregt bis gelangweilt. Doch er verschleiert so wundersame Geheimnisse der, ja: unserer Natur. Meteorologen und Landwirte sind da etwas näher dran, aber auch Künstler. Man höre in Gershwins bluesschwangere »Summertime« hinein oder in Vivaldis »Die vier Jahreszeiten«, mit dem Sommerpart in durchgängigem Moll. Man lasse sich von van Goghs gleißend-geruhsamem »Mittagsschläfchen« anrühren oder von Stefan Zweigs ohnmächtig überhitzter »Amok«-Novelle überwältigen.

Sommerrätsel über Sommerrätsel. Andere, eher prosaische, begleiten uns auf Sch...


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