»Komm aus dem Arsch!«

Das Museum Pankow zeigt fotografische Innenansichten der DDR

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Der rote Saporoshez auf dem Vorhof fällt unmittelbar ins Auge; die Geschichte der Automarke erzählt die nebenstehende Litfaßsäule. Dann, im Eingangsbereich des Museums Pankow, stößt man auf zwei fotografische Großformate: den umdüsterten Blick auf den Wasserturm am Prenzlauer Berg und ein Wartehäuschen. Bei aller ästhetischen Delikatesse haben beide etwas Symptomatisches für die späte DDR: Umdüstert war sie und ein Warten auf Veränderung. Im Zentrum des Ausstellungsraums stehen allerlei Utensilien, die auch nach 30 Jahren noch der Hauch der untergegangenen Republik umweht. Das gelbe Telefonhäuschen, die Tür mit Postschlitz und Papierrolle für Notizen, die alten BMW mit Benzingeruch und rissigem Spiegel, die Vitrine mit Rotweinen von Stierblut bis Rosenthaler Kadarka, die Dieselameise mit Bündelkohle für Selbstabholer, die Wäscheschleuder.

Diagonal durch den riesigen Raum spannt sich eine Leine mit rund 60 Stoffbeuteln, blumig, gestreif...


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