Der ewige Zoff um Berlin und Bonn

Martin Ammermüller entschied sich im Sinne der Glaubwürdigkeit mal für die eine und mal für die andere Stadt

  • Gabriele Oertel, Bad Godesberg
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

»Das ist eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit.« Dr. Martin Ammermüller spricht ein großes Wort gelassen aus. Der 76-Jährige sitzt in seinem Garten im Bonner Stadtteil Bad Godesberg, den er nicht ohne Stolz und durchaus berechtigt sein »kleines Paradies« nennt, und bezieht sich auf die in diesem heißen Sommer neu aufgeflammte Diskussion um den immer noch geteilten Regierungssitz in Bonn und Berlin.

Fast drei Jahrzehnte nach Vollzug der deutschen Einheit hat zwar die Mehrzahl der Ministerien plus Kanzler- und Bundespresseamt ihren Hauptsitz an der Spree, aber immer noch sind sechs Ministerien am Rhein beheimatet. Und allen Ministerien gemeinsam ist, über eine wenn auch bisweilen eher alibimäßig aufrechterhaltene Dependance in der jeweils anderen Stadt zu verfügen. Zu ineffektiv, zu teuer und nicht mehr zeitgemäß, ätzen die Befürworter eines Totalumzuges der Bundesregierung nach Berlin schon seit Jahren. Bewährt, billiger als M...


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