Peru: Geschmierte Präsidenten

Baukonzern hatte alle Staatschefs ab 2001 auf der Lohnliste. Von Martin Ling

Mit ihm hat der Odebrecht-Skandal in Peru begonnen: Alejandro Toledo, Präsident Perus von 2001 bis 2006. Vergangenen Dienstag wurde er in den USA verhaftet. Ein Richter ordnete eine Untersuchungshaft von 18 Monaten gegen ihn an, das von Peru angestrengte Auslieferungsverfahren ist im Gang. Damit ist Toledo der letzte der vier Präsidenten Perus seit 2001, der in die Fänge der Justiz geriet, in die seine Nachfolger Alan García (2006 bis 2011), Ollanta Humala (2011 bis 2016) und Pedro Pablo Kuczynski (2016 bis 2018) längst geraten waren.

Um an Staatsaufträge zu kommen, hatte der brasilianische Baukonzern Odebrecht nach eigenen Angaben über Jahre hinweg in ganz Lateinamerika Politiker und Beamte auf allen Ebenen bis hin zu Präsidenten bestochen. Zum Beispiel im Fall von IIRSA Sur, der Autobahn Interoceánica Sur. Sie verbindet die Häfen von Peru mit West-Brasilien. Während der Bauzeit stiegen die Baukosten des größten Projekts von Odebrecht...


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