Von Tüten und Tonnen
SONNTAGmorgen
Müll runterbringen - das ist ja so eine Sache, die sich eigentlich fast im Schlaf erledigen lässt. Nach dem Kaffee morgens vor der Arbeit landet die leere Käsepackung im Mülleimer, Tüte zu, Schuhe an und auf dem Weg vom Treppenhaus auf die Straße, zack, schmeißt man den Sack in die Tonne. Was banal und selbstverständlich klingt, ist für mich eine sehnsüchtige Fantasie. Seit mehr als fünf Jahren ist das Müllentsorgen für mich eine nervtötende und sogar herausfordernde Angelegenheit. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich faul bin und außerdem immer spät dran. Dieser Umstand verträgt sich nicht gut mit der Zugänglichkeit der Hausmülltonnen, denn die stehen im verschlossenen Hinterhof. Um dorthin zu gelangen, muss ich durch den Keller. Erste Tür aufschließen, über den Fahrradfriedhof im Kellergang, zweite Tür aufschließen (Spinnennetze überall, Schloss klemmt), Treppe wieder hoch und den Müllsack einmal quer durch den reisigen Hof zu den...
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