»Lokführer kann man sich nicht einfach backen«

Viele Landstriche in Bayern fühlen sich abgehängt, da die Bahn sehr unzuverlässig ist

  • Frederick Mersi, Eichstätt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Ich habe es aufgegeben, mit dem Zug zu fahren«, sagt Tunahan Gümüs. Es ist kurz vor 7 Uhr, der 16-Jährige sitzt im Expressbus auf dem Weg von Eichstätt nach Ingolstadt. Eigentlich fahre er gern mit der Bahn zur Berufsoberschule, so Gümüs. »Aber weil die so unzuverlässig ist, fahren wir nur noch mit dem Bus«, sagt sein 17 Jahre alter Klassenkamerad Nikola Capin. Das Zentrum von Eichstätt, der Großen Kreisstadt, in der die Jugendlichen wohnen, hat seit dem 10. Juli kein Zug der Bayerischen Regiobahn (BRB) mehr erreicht. Es fehlen Lokführer.

Den Personalmangel habe man schon in den Wochen zuvor nur dadurch auffangen können, »dass Mitarbeiter mit enormem Einsatz und durch Überstunden und Sonderschichten eingesprungen sind«, sagt ein BRB-Sprecher. Auch Mitarbeiter, die eigentlich im Büro arbeiten, aber Züge fahren dürfen, seien als Lokführer eingesetzt worden. Dass nun geballt Verbindungen ausfallen, liege an Krankheitsfällen, Urlaubszeit u...


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