Tamilen gedenken des »Schwarzen Juli«

Zehn Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges sind auf Sri Lanka weder Aussöhnung noch Entspannung in Sicht

  • Henning von Stoltzenberg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am heutigen Dienstag jähren sich die Pogrome des »Schwarzen Juli« gegen die tamilische Bevölkerung auf dem Inselstaat Sri Lanka zum 36. Mal. Damals hatten singhalesisch-nationalistische Gruppen einen Angriff der sozialistischen Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) auf das Militär zum Anlass genommen, um von Colombo ausgehend über das gesamte Land verteilt gewalttätig gegen Geschäfte und von Tamilen bewohnte Häuser vorzugehen. Schätzungen zufolge wurden 3000 Menschen ermordet, 5000 Geschäfte geplündert und 8000 Wohnungen zerstört. Etwa 150 000 Menschen flüchteten ins Ausland oder in tamilische Gebiete im Norden und Osten des Landes.

Heute ist bekannt, dass die Angreifer mit Wählerlisten ausgestattet waren, anhand derer sie ihre Ziele ausfindig machen konnten. Polizeikräfte blieben untätig oder beteiligten sich verschiedenen Berichten zufolge an den tödlichen Ausschreitungen, sodass der wütende Mob unbehelligt blieb und eine Strafverfo...


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