Der Irrtum vom falschen Karikieren

Aus dem Erfahrungsschatz eines Porträtisten

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wir leben in einem rechtschaffen zivilisierten und demokratisch fundierten Staatswesen. Da nehme ich ganz naiv an, wir seien stillschweigend übereingekommen, beim Reden, Schreiben und Zeichnen gelegentlich Spaß haben zu dürfen - und nicht immer alles misszuverstehen. Von dieser kleinen Freiheit lebt unter anderem die komische Zeichnung, genannt Cartoon oder Karikatur. Natürlich ist selbst Satire nie alles erlaubt - verdummende, primitive, brutalisierende steht auf dem Index. Dass der sogenannte gesunde Menschenverstand irgendwo Staatsräson werden könnte, ist natürlich eine hoffnungslose Utopie. Aber wenn verklemmte Übelnehmerei Platz greift, genügt eine Prise Demokratie als Lockerungsübung.

Wo fromme Denkungsart vorherrscht, treffen uns die Giftspritzer der Unterstellung und Anfeindung. Ehe wir den Anlass der Aufregung kennen, fliegen uns zur Verbalinjurie hochgepuschte Vokabeln wie »rassistisch«, »islamophob«, »antisemitisch« ode...


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