• Kultur
  • Stauffenberg-Attentat

Unwürdig, beschämend

Eine neue Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erinnert an die frühe Rezeption des Attentats vom 20. Juli

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Man hat den Eindruck, in einem Bunker zu wandeln. Kahle, betongraue Wände, die Flur und Räume beengt erscheinen lassen. Das Ambiente des neugestalteten Traktes in der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand passt indes zur neuen Sonderausstellung »Ihr trugt die Schande nicht...«, die sich mit der Rezeption des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 im »Führerhauptquartier Wolfsschanze« bei Rastenburg in Ostpreußen befasst. Diese erfolgte im ersten Nachkriegsjahrzehnt in beiden Deutschländern ziemlich engstirnig. Wobei es eigentlich hoffnungsvoll begann, wie Johannes Tuchel zur Eröffnung der Exposition bemerkte.

Der Leiter der Gedenkstätte verwies auf das noch gemeinsame Gedenken im ersten Friedensjahr. Als erster würdigte öffentlich die Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg der katholische Gefängnisseelsorger von Plötzensee, Pfarrer Peter Buchholz, der am 20. Juli 1945 im Berliner Rundfunk bekundete: »Der Opfertod de...


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