Zwei Fernandos, ein Elend

Mit 15 Jahren arbeiten sie schon auf Zuckerrohrfeldern Guatemalas. Die beiden Cousins müssen zum Haushaltseinkommen beitragen. Dafür schuften sie bis zu zwölf Stunden täglich.

  • Andreas Boueke
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Frühmorgens lodern die Flammen auf dem Zuckerrohrfeld meterhoch. Das Feuer vertreibt giftige Schlangen und verbrennt scharfe Blätter und klebrigen Pflanzenstaub. Nach ein, zwei Stunden Brand ragen nur noch dunkelbraune Zuckerrohre wie Speere aus der Asche. Ihre süße Flüssigkeit schützt das Holz vor dem Feuer. Noch am selben Tag kommen die Erntearbeiter aufs Feld. Einer von ihnen ist der 15-jährige Fernando, genannt Panza. Sein Hals schmerzt, weil er ständig Asche einatmet. »Die Sonne ist heiß wie die Hölle«, sagt er. »Mittags ist die Hitze nicht auszuhalten.« Panza geht freiwillig aufs Feld, genauso wie sein Cousin. Der ist ein paar Monate älter und heißt auch Fernando. »Die Arbeit auf dem Zuckerrohrfeld macht dich fertig. Aber in Guatemala gibt es wenig Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Wenn du nicht lange zur Schule gegangen bist, findest du keine andere Arbeit als die auf den Zuckerrohrfeldern.«

Asche bedeckt die Felder, die Hü...


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