Der kollektive Intellektuelle

Franz Schultheis erinnert an den französischen Soziologen Pierre Bourdieu

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es sind nunmehr bereits 40 Jahre verstrichen, da das bahnbrechende Werk »Die feinen Unterschiede« des französischen Soziologen Pierre Bourdieu erschien. Darin befasste sich der 2002 in Paris verstorbene Wissenschaftler mit einem scheinbar banalen Thema: »Geschmack«. Wie ein Mensch spricht, was er isst oder welche Kleidung er trägt, welche Zeitung gelesen oder welchem Hobby nachgegangen wird - all dies hänge zusammen und sei klassenspezifisch geprägt. Es sei möglich, Abgrenzungen in der Gesellschaft - Bourdieu spricht von »Distinktion« - nicht nur anhand der Größe des Geldbeutels festzumachen, sondern eben auch an jenen kleinen, feinen Unterschieden wie zwischen der Kenntnis des Jahrgangs eines guten Rotweins oder der Kauf eines Billigfusels beim Discounter.

Der deutsche Soziologe Franz Schultheis, der an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen lehrt, stellt Bourdieu als »Chef einer Denkfabrik« vor. Dessen Idealbild sei das eines ...


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