Kein Platz für Geschichtsklitterung

Vizekanzler Olaf Scholz besuchte erstmals offiziell die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist prinzipiell nicht in Ordnung, im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen etwas an die Wände zu schmieren. Doch hatte derjenige sicherlich eine ehrenwerte politische Absicht, der mit einem schwarzen Stift auf eine Tür im Herren-WC geschrieben hat: »Kein Platz für AfD!« Und der mit diesem Stift am Toilettenpapierhalter den spitzbübischen Hinweis anbrachte: »AfD-Wahlpapier«.

Es ist Spekulation. Doch vielleicht schrieb er das hin unter dem Eindruck dessen, was er in der Gedenkstätte gesehen hat. Womöglich hatte er auch davon gehört, was sich im Sommer vergangenen Jahres ereignete, als eine Besuchergruppe aus dem Wahlkreis von AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel die Gedenkstätte besichtigte. Eine Handvoll Teilnehmer soll die Existenz von Gaskammern in Abrede gestellt und historisch verbürgte Tatsachen des Massenmords bezweifelt haben.

Am frühen Dienstagabend hat Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die Ge...


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