Störfaktor Opposition

Die Moskauer Stadtregierung schickt zu den Lokalwahlen eigene »unabhängige« Kandidaten ins Rennen

  • Ute Weinmann, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Weil Oppositionskandidaten nicht für die im September anstehenden Wahlen in das Moskauer Stadtparlament zugelassen worden waren, finden in Moskau seit Wochen Proteste statt - mit und ohne Genehmigung der Behörden. Tausende von Menschen, darunter sehr viele junge, ließen sich trotz zunehmender Polizeigewalt, massenweiser Festnahmen und folgender Schnellgerichtsverfahren nicht einschüchtern. Im Zeitraum vom 27. Juli bis zum 3. August stellte die Polizei in der russischen Hauptstadt Versammlungsverstöße in über 2000 Fällen fest.

Am Wochenende ging die Regierung erneut gegen demonstrierende Teilnehmer vor. Bereits nach den Protesten am 27. Juli leitete die zuständige Ermittlungsbehörde Strafverfahren wegen der Beteiligung an Massenunruhen und Gewalt gegen Polizeibeamte ein. Bislang wurde Anklage gegen neun Personen erhoben, obwohl gegen sie keine schwerwiegenden Beweise für eine Straftat vorliegen. Das Werfen von Pappbechern, Plastikflasche...


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